Samstag, 30. Juli 2016

Das Wetter ist durchwachsen, T. allerbester Laune. Wir gehen durch die Stadt. Auf einem Mäuerchen entdecke ich ein Paar fast neuer goldfarbener Sandaletten neben einem kleinen Ölbild einer Schneelandschaft, sorgfältig gerahmt. Und keine Kamera dabei, jammere ich. T. sagt etwas von Schönheit des Augenblicks und im Gedächtnis bewahren. Haha.

Später erzählt H. den kürzesten Roman, der ihm je begegnet sei: Im Rostocker Hafen liege ein Schiff, das heiße Unsinkbar II. (Das ist ohne Foto sogar besser.)

Von der Kneipe wandern wir durch die Nacht in die Stadt zurück, und mehrfach will ich mich verabschieden, aber jedes Mal kommt T. noch ein Stück mit. Ich kann ja hervorragend auf mich aufpassen, oder vielleicht macht mir auch alle Unbill höflich Platz auf meinen Wegen; jedenfalls bin ich derlei Ritterlichkeiten nicht gewöhnt. T., sage ich, du machst einen Umweg.

An der Ecke, an der er schließlich abbiegt, zeigt er mir einen einstigen Nachtclub: Da habe er mal in den frühen Morgenstunden einen menschlichen Umriß in Kreide auf dem Gehsteig gesehen ...

Nun ja. Ich habe es geschafft. Es ist ein Anfang.