Fortuna hat ein Beine übers andere geschlagen; ihre Schuhspitzen schauen unterm Gewand hervor, aufs Knie stützt sie einen Ellenbogen. Was darüber kommt, Brust, Schultern, Kopf, das alles fehlt. Der Stein ist wie abgewaschen, nur der Saum des Mantels liegt in seidigen Falten. Trotzdem scheint ihr kompakter Körper unter dem Tuch zu atmen, mehr als sonst irgendeine in diesem Raum voller Statuen. Als könnte sie jeden Moment zurücklächeln, wende ich mich immer wieder nach ihr um.

Entzücken anderer Art: In einer Vitrine schwebt eine Frisur. Diese sei, so das Erklärschild, zu einer wohl hölzernen, überlebensgroßen Jupiterstatue die bronzene Haarkalotte (und vermutlich schon beim Transport verloren gegangen. Wo das Blitzbündel hingekommen ist, bleibt unerklärt). Und jetzt hängt sie hier, in ewiger Bereitschaft, ein gewaltiges metallenes Toupet für einen Gott.

Stilleben voller Schnirkelschnecken, eine gotische Elisabeth mit der Schwerkraft unterworfenen Brüsten, ein sich kämmender fränkischer Krieger, und immer noch nicht alles gesehen. Muß ich wohl wiederkommen.

Draußen Frühling; oh, und die Mauersegler sind zurück. Sriii!