Die Künstlerbude wächst an und in der Scheune des einsamen Gehöfts am Wald, in einer Talfalte im hügeligen Pfälzer Hinterland. Sie wird – Jahr für Jahr kommt etwas hinzu, im Eigenbau, aus Geschenktem und Gefundenem: das Bad im Silo, kreisrund und durch den Garten zu erreichen; die Küche ohne Dach, aber mit Walnußbaum und Feuerstelle, stets unter Beobachtung der Hühner im Gehege; der Schlafplatz in der Höhe, die Arbeitsplätze, die Ausstellungshalle mit den riesigen Fenstern.
Großes Willkommensein. Friedliches: Tomaten aus dem Garten, das herunterbrennende Feuer, die Gesichter der Gäste im Gespräch oder im Schein ihrer mobilen Bildschirme. Wir folgen einer Art Gravitation; mal sammeln sich alle um das Feuer oder einen Tisch, mal zerstreuen wir uns, allein oder in Grüppchen. Die Gastgeber immer unter uns. Ideen sprühen, wachsen, werden gesät für später. Kleine Zuneigungen, große Pläne, Staunen, Lachen.
Hier finde ich die ersten eßbaren Nüsse des Herbstes; an diesen Ort werde ich denken als den letzten ganz sommerlichen dieses Jahrs, als einen Garten, in dem Menschen gedeihen. Er mag schlecht heizbar sein und provisorisch, aber hier hat etwas seinen Platz, das es nur so mag, nur unfertig. Ob das Glück ist oder Liebe oder Kunst, da möchte ich mich nicht festlegen. Von allem etwas. Ein Schatz.
peripetie climax umschlag wende wie auch immer metaxy in between ist der ort genius loci u topos oder die zeit ohne belang wenns geschieht wos geschieht ists ein hauch von ewigkeit das sum im universum wie auch immer sterbliche das nennen mögen amen
Ein Bad in einem alten Silo? Darauf wäre ich nicht gekommen.
badewonnen :)
Ja, genau. Du hast es einmal mehr auf den Punkt gebracht. Es ist wohl die Vorläufigkeit, die Menschen an diesem Ort beglücken kann. Wenn wir denn offen dafür sind. Danke für deine wunderbaren Zeilen.