M nennt es den Schlüssellocheffekt, das Gefühl, ganz nah dran gelassen, zum Mitwisser, zum Vertrauten zu werden, und schwups, ist man verliebt. – Mir ist das schon passiert. Es war schön, und eine Enttäuschung ist mir erspart geblieben; trotzdem: einmal, nie wieder. Man wird ja auch älter.
Wenn ich von mir auf andere schließen sollte: Namen, Daten, Orte – die Hälfte verschweige ich, und mit dem, was ich von der anderen Hälfte nicht im Unklaren lasse, bin ich erst zufrieden, wenn es meine Lebensumstände nicht preisgibt. Der Kern aber, die Geschichte, die muß stimmen; wo’s mir wichtig ist, bin ich streng. Entsprechend erwarte ich nichts sonst von Blogs, anders als im echten Leben.
Ich lese am liebsten solche, die nichts wollen. Aufzeichnung, Erinnerung, Klärung: aber ja!, Ab- und Zuneigung: gerne; Anliegen: von mir aus; Mission, Propaganda, Werbung: nein danke.
(Beim großen Skandal von Kleinbloggersdorf kann ich im übrigen nicht mitreden.)
Genau so!