Gespräch mit einer gar nicht viel älteren Frau. Es geht um die Mobilgeräte, über die sich alle immerzu beugen, um Verfügbarkeit von Wissen und Dingen und Menschen (zumindest virtuell) und um Kinder, die immer schlechter warten können, sich nicht allein beschäftigen, nicht durchhalten. Sie darf besorgt sein, sie arbeitet in der Förderung beeinträchtigter Kinder; und da, sagt sie, sieht sie die Schäden dieser neuen Welt.
In der Schule haben sie Defizite. Da sollen sie auswendig wissen, was jede Suchmaschine zu Millionen Treffern führt. Sie sollen kopfrechnen, zeichnen, lesen und verstehen, wo's ein Video täte. Zeitgemäß ist das nicht: auf ein Leben zwischen Bildschirmen, mit schnellen Entscheidungen, auf Multitasking und Flexibilität werden Schüler nicht vorbereitet in der Schule.
Wir beide sind ja froh, in einer Welt auch ohne Strom, ohne Geräte existieren zu können. Langsam sein, gründlich sein, unabhängig sein. Nicht leiden, wenn nicht alles gleich zu haben oder sicher zu wissen ist.
Und ich denke, wir zwei, wir werden bald nicht mehr zu denen zählen, die die Köpfe schütteln über Leute, die nicht mehr nichts tun können. Uns wird man mit Befremden betrachten, Angehörige eines fremden Volkes; wir werden die mit den Defiziten sein oder, wer weiß, vielleicht konserviert und in ein Museum gesteckt werden.