Einmal im Jahr muß, weiß Bescheid. Und dann sitzense alle aufe Terrasse, Bier inne Hand, warten auf Würstchen und tauschen Stichworte aus. Vatertach: acht Stunden, drei Kisten Barre, sieben Kilometer, Route seit ewig fest (nie am Kirschensiek her), dann Feuerwehrfest, dann Grillen hinterm Haus. Das ist der Zeitpunkt, an dem ich dazustoße. Die Jungs – so darf man sie dann nennen – bleiben liebenswürdig, aber wenn man nicht seit ewig dabei ist ... Weiß Bescheid.
Die vier sind so verschieden, daß man das Gemeinsame lange suchen muß, und dann ist es nicht leicht zu fassen. Zentral ist aber: Zu Vatertag hat keiner je gefehlt. Nicht bei Geburten, nicht bei Todesfällen; nicht bei Regen, nicht bei Schnupfen, nicht bei Frühschicht am nächsten Tag.
Ich erfahre, daß ich vor 21 Jahren eine Postkarte nicht bekommen habe. Die hatten sie adressiert an das Haus vor dem schiefen Häuschen am Ende der Gasse neben dem berühmten Café; Name stimmte natürlich. Was draufstand, wissen sie nicht mehr; die Reise sei aber legendär langweilig gewesen. Kannste nix von sagen. Also ziemlich gut, wohl.
Der Kirschenbaum vor der Terrasse steht so voller Blüten, daß man sie sich gar nicht alle als Kirschen vorstellen mag. Im Herbst soll er "halbiert" werden; hoffentlich überlebt er das. Nächsten Vatertag wird man's sehen.
– Wie schreibt man eigentlich "weiß Bescheid"? – Keine Ahnung. Gar nicht.