Die Hauptdarstellerin war erkrankt, und nun standen ein paar Dutzend Leute vor dem Theater und hatten einen freien Abend.

Einige konferierten, wie sie die Zeit anders nutzen und wann sie dann das Stück nachholen würden. Und dann gab es ein paar, die verärgert waren. Haben die keinen Ersatz? Hätte man das nicht früher –? Wann anders gehen; was denken die? Das Geld hol ich mir zurück.

C. und ich standen in der summenden Menschentraube. Beide mögen wir, wenn etwas schief geht. Wie damals, als der Flieger verspätet war, so daß das Orchester direkt vom Flugplatz kam und eine lange, lange Schlange in Fräcken und Roben vor der Toilette bildete, während das Publikum schon in den Konzertsaal strömte. Dann war auch noch der Dirigent erkrankt, der Ärmste; aber wir hatten einen prächtigen improvisierten Abend.

Wie denn auch gestern.

Es fällt mir nicht schwer, den Weg zu ändern, Unwägbarkeiten in Kauf zu nehmen, Pläne umzuwerfen, überhaupt: etwas ohne Plan anzugehen; das bißchen Angst vergeht auch wieder. C. sieht das ähnlich. Unsere schönsten Erlebnisse waren die überraschenden.

Kein Wunder, daß ich immer wieder mit Menschen aneinanderrassele, die gern alles unter Kontrolle haben wollen.