Und wenn ich heute auch nur über ein weiteres Blog mit Abnehm-, Mode- oder Schminktips stolpere, dann wird mir schlecht.
Als hätte die Welt keine drängenderen Probleme.
Ach je. Ist heute einfach nicht Ihr Tag zum Surfen? Oder sind Sie heute besonders wachäugig und dünnhäutig? An manchen Tagen fällt das Ignorieren ja schwerer als an anderen.
Ich wünsche Ihnen Serendipität!
Und das sagen Sie mir. Danke. Ich bin heute unfreundlich; das wird sich wieder geben.
Aber dabei bleibe ich: wenn Frauen mehr Hirnschmalz auf die Welt verwendeten und weniger darauf, anders auszusehen, dann könnten wir deutlich weiter sein auf Erden.
Stimmt schon, aber die andere Hälfte der Menschheit mit dem Y-Chromosom ist ja auch nicht permanent mit Weltrettung beschäftigt.
Das würde ich auch nie behaupten*. Allerdings scheint mir, daß die andere Menschheitshälfte weniger dazu neigt, ihre Seligkeit ausschließlich an Kleidergrößen, Kilozahlen und damit den äußeren Anschein zu hängen. Und, schlimmer, die mit den zwei X scheint andere ausschließlich danach zu beurteilen.
- -- wäre auch furchtbar.
Ja, ich weiß, was Sie meinen. Als Vater einer 10-jährigen Tochter, die das Thema Äußerlichkeiten und vermeintliche Selbstoptimierung durch kosmetische Produkte grad für sich entdeckt, könnte ich die Krise kriegen, wenn ich all den (aus meiner Sicht) fehlgeleiteten Aufwand sehe, der da getrieben wird.
In der Blognachbarschaft übrigens auch, aber da gilt, was einer der alten antville-Opas immer gsagt hat: Muss man nich hinklickn, is nur Internetz...
"Allerdings scheint mir, daß die andere Menschheitshälfte weniger dazu neigt, ihre Seligkeit ausschließlich an Kleidergrößen, Kilozahlen und damit den äußeren Anschein zu hängen."
Die andere Menschheitshälfte kriegen wir auch noch dahin.
(Übrigens tw cissexism! ;-))
Mich packt ja nur manchmal die Verzweiflung, wenn mich anspringt, daß hinter diesen Blogs Leute stecken, denen die Frisur wichtiger ist als das, was drunter sitzt ... Normalerweise bin ich im Ignorieren ganz gut.
Manchmal finde ich Kochblogs fast noch schlimmer. Wer nicht nach Dingsbumslenghi kocht, ist in manchen Kreisen nur ein halber Mensch.
Oh, bei Kochblogs fällt mir das Ignorieren leicht. Erstens hat Kochen doch zumindest eine Berechtigung. Zweitens gibt's bei mir sowieso nur Pfannkuchen. (Aber es stimmt, Ernährung kann ganz schön zum Fetisch werden.)
Na, Ernährung und Kochen sind ja nun aber zweierlei.
Am Kochen hängt so viel Friedliches: der Herd, ein Heim, Konzentration und Aufmerksamkeit, Sinnenfreude, Ruhe, Geselligkeit, Rituale und Gemeinschaft, Verbundenheit mit den Dingen, die uns am Leben halten: Pflanzen, Tieren, Pilzen, Salz, Feuer. Essen hält Leib und Seele zusammen; ich glaube, viele Probleme der modernen Welt entstehen daraus, daß die Menschen verlernt haben zu kochen. Manchmal habe ich den Eindruck, sie sind drauf und dran, auch noch das Essen zu verlernen.
Nicht für jede(n) sind Heim, Herd und Küche mit Frieden verbunden. Aber schön, wenn das für Sie so ist.
Ich habe nicht von persönlichen Erfahrungen gesprochen, sondern von etwas Archetypischem.
Der eine denkt "Feuer" und sieht einen Kamin, der andere denkt ebenfalls "Feuer" und sieht Verwüstung.