Und dann bekommt man einfach so eine Stadt geschenkt.
R., der strubbelige Riese, der in dröhnendem Baß zwischen drei und mehr Sprachen springt und in jeder schmutzige Witze weiß, führt uns durch das Prag der Einheimischen. Gassen und Boulevards, Bahnhöfe, Parks, Festungsmauern. Warme Gaststuben, herzhafte Küche für kleines Geld. Menschen, die froh machen. Und Schnee, eine dichte Decke, noch obendrein.
P. hingegen ist sanft und leise, und wie er sich freut, ist eine Freude. Ihm gelingt es, mir bei zwei Bier die Leute hier zu zeigen, worüber sie lachen, was sie mögen, wo sie stur sein können. Die goldene Stadt hat er mir von innen erleuchtet.
Ein Touristending muß natürlich sein. In der Menschentraube vor dem Rathaus erklärt ein Stadtführer: mit Glockenschlag der Uhr werden die Apostel an den Fenstern über dem Zifferblatt vorbeiziehen. Der geschnitzte Tod wird nicken, und die Menschen ihm gegenüber werden die Köpfe schütteln, weil sie nicht mit ihm wollen, aber was hätte das je gebracht. Und hier sei der einzige Ort in der Stadt, wo man wirklich um Hab und Gut fürchten müsse, wenn man so gebannt nach oben schaut.
Ich schaue dann doch mehr auf die zahllosen emporgehobenen Bildschirme und Bildschirmchen, die den Zug der Apostel, den nickenden Sensenmann und die sich sträubenden Menschen vervielfältigen. Vielleicht wird wirklich der ein oder andere nachher dieses Filmchen besitzen und sonst nicht mehr viel. Bedenke, daß du sterben mußt, und paß dabei auf deine Sachen auf.
Und, klar, so ist das mit Geschenken: wiederkommen muß ich.
1995 hab ich anita in neu-isenburg abgeholt und wir sind weitergefahren nach prag ein paar metaxische tage in der stadt deren uni die erste europas war die stones voodoo lounge im straha stadion als sudetin sprach sie tschechich ich wäre mit meinem polnisch auch ohne sie klargekommen wie überhaupt vaclav havel hat als staatspräsident mit jagger auf der bühne geflachst gary moore war zu besoffen um zu spielen deshalb ne regionale vorband 130tsd menschen hochgefühl in echtzeit anita hat mir prag gezeigt hat sich die trennung und es war gut so ich hab mit hana hegerova gesoffen gelacht und geweint sie wollte noch "zum vaci" in den palast wo mit den stones ein fest eingezogen sei haben wir nicht mehr geschafft die damalige atmosphäre spüre ich noch wie ich heute noch meinem studentenleben fröne bohéme ist etwas ewiges und eine stadt bloss ein mantel (mit anita bin ich noch nach aqaba geflogen da gingen dann die reste an den arsch) hana nochmal zu besuchen wäre wunderbar mit der frau für die ich geboren bin www.youtube.com es gibt keine zeit und keinen ort aber eine liebe und ein leben jeweils nur einmal und sonst garnichts...