Der charmante Professor, Wuschelfrisur, blendend sitzender Anzug und ein jungenhaftes Lächeln, muß um die dreißig sein; oder? Als er nach dem Vortrag an mir vorübergeht, sehe ich, daß das nicht sein kann. Ich frage eine, die ihn kennt: neunundfünfzig ist er. Wert auf sein Äußeres habe er schon immer gelegt, Maßanzüge, gefärbtes Haar, gebleichte Zähne; seit ein paar Jahren verjünge er sich chirurgisch. Botox, hier gestrafft, da unterspritzt, Tränensäcke weg ... Später höre ich jemanden sagen, der Professor wirke so unglücklich in letzter Zeit.

Endlich bessere Nachrichten vom lieben Freund: Er langweilt sich. Nach der Operation, berichtet er, habe er sich Tage getrennt von seinem Leib erlebt; der war halt das, womit die Mediziner hantierten. Nun sei er wieder hineingeschlüpft in seinen Körper, und er müsse sich mit allem, was da jetzt fehle, umgeräumt und zuviel sei, arrangieren.