Mit V. haben wir vor hundert Jahren mal auf der Bühne gestanden, das Stück war von T., V. machte Musik, und bei der Schlußverbeugung hatte ich mir die bloßen Füße an Glasscherben zerschnitten, oben Lächeln, unten blutige Abdrücke. Danach hatte V. ein paar Jahre lang meine Posaune, aber das ist eine andere Geschichte.
T. und ich treffen V. beim Kaffeetrinken, zufällig, V. hat heute ausnahmsweise frei. Sein Töchterchen hängt wie eine Klette an ihm; er füttert sie mit Fleischwurst, bis sie einschläft und er sie in den Kinderwagen legen kann.
Wir flachsen, als wäre die letzte Probe nicht ein paar Jahrzehnte her, und suchen aus den Augenwinkeln in den Gesichtern nach Spuren unserer krummen Wege; das ist anders als damals, da standen wir alle am Beginn einer langen, geraden Bahn.
Nach einem halben Stündchen lasse ich T. und V. allein; ich habe zu tun. Im Davongehen grinse ich; bestimmt reden sie jetzt über Mädchen. Wie man sie am besten zu Bett bringt und was man macht, wenn sie keinen Mittagsschlaf mehr wollen.