Wow, denke ich, als mich federnden Schrittes eine Frau überholt mit Kupferhaar und Haut wie Wasser und Milch. Ein paar Meter weiter bleibt sie plötzlich stehen und dreht sich um, knickt übertrieben in der Hüfte ein; es könnte gotisch aussehen, wäre nicht ihr Grinsen und höbe sie nicht die Hände zu zwei Victory-Zeichen. Ich schaue nicht, für welche Linse sie posiert.
Etwas weiter teilt sich der Strom der Fußgänger um zwei Weißhaarige, einen langen Mann und eine Frau in rotem Kleid, die in inniger Umarmung stehen; wären sie fünfzig Jahre jünger, könnten die Passanten nicht verständnisvoller wegschauen.
Was der Sommer bislang brachte: Warten auf Gewitter. Ein Loch in der Straße, in dem oft ein Mann steht und telefoniert. Entenmägen, in Fett gegart. Das erste Kilo Kirschen ganz für mich.