Aus dem Stand in vollen Lauf, durch schiere Größe wie in Zeitlupe, weich, mit einem Minimum an Bewegung und beinahe lautlos stürmt das Tier vorüber. Ich habe noch nie einen Elefanten rennen sehen. Keine knallenden Hufe, keine flatternde Mähne, nichts als beschleunigte Masse. Wir Zaungäste staunen, Kinder jubeln, die Erwachsenen halten den Atem an: die Elefantenkuh ist fast zwei Meter hoch und wiegt an die fünf Tonnen. Jeden ihrer Tritte können wir im Untergrund spüren. Gäbe es den Zaun nicht, stünden wir nicht hier.

Warum?, fragt ein Kind, als das Tier wieder vorüberkommt, die vielleicht fünfzig, sechzig Meter bis zum Wassergraben. Umdrehen und zurück, wieder und wieder. Oh, wenn man das wüßte!

Ich bleibe noch ein paar Stunden im Tierpark, aber auch vor der Papageienvoliere, im Café, auf der Zugfahrt heim und Tage später folgen meine Gedanken dem rennenden Elefanten.