Die Definition von Unglück ist einfacher als die von Glück. Vielleicht ist das der Grund, warum so viele Menschen so viel mehr von ihrem Unglück reden.

Um sich selbst kreisen und sich im Weg stehen, sich am eigenen Schopfe aus dem Sumpf ziehen, den Staub von den Sohlen schütteln. Irgendwas geht immer.

Zum Glück muß man wohl ein großes Talent haben; zum Unglück womöglich noch größeres.

Soll bloß keiner denken, er wisse, wie die Façon aussieht, nach der ein anderer glücklich zu werden habe.

Schenken ist oft so viel leichter als annehmen. Aber was muß ein Mensch erlebt haben, der in jeder Gabe ein Gift vermutet?

Und mit Ansprüchen und Erwartungen ... ach, fangen wir gar nicht an damit. Immer diese meine Marotte, verstehen zu wollen. Als würde das glücklich machen.





Nichts arg wichtig nehmen.

Wie schwierig es ist, über etwas zu schreiben, wovon jeder eine Meinung hat oder zumindest ein Bild im Kopf. Die Lösung: einfach immer völlig neue, nie dagewesene Dinge erzählen.

Bißchen was hinschreiben, und dann: streichen, straffen, kürzen, verdichten.





Auf Wordpress bin ich in Schafsmanier geraten: der Herde folgend, immer da hin, wo die anderen auch sind. Das war anfangs auch alles sehr in Ordnung; lauter nette Leute in meiner Ecke vom Netz.

Erstes Stirnrunzeln gab es, als WP anfing, Anzeigen zu schalten; nervige Bildbanner für Besucher, die nicht eingeloggt sind. Das hätte ich abstellen können – in Form eines Abonnements. Ist leider anonym nicht möglich.

Dann kamen die Buttons. Vernetzung, Vernetzung. Dann: Likes. Follower. Dann gab es Benachrichtigungen: Jemand hat deinen Artikel gelikt. Jemand folgt deinem Blog. Deine Zugriffe schnellen in die Höhe. Du bist jetzt, Glückwunsch auch, sieben Jahre hier. Ach, und gib uns doch deine Mobilnummer, damit wir wissen, daß du wirklich du bist. Mit einem Wort: Streß.

Ich mag das alles nicht.

Antville scheint mir eine überschaubare, gut betreute Plattform zu sein, reduziert aufs Wesentliche. Darum also jetzt hier.