Sonntag, 7. Mai 2017

Frühmorgens beobachte ich Krähen. Auf der Autobahn hacken sie auf dem Fahrbahnbelag herum. Wenn Fahrzeuge kommen, staksen sie zum Seitenstreifen und warten hinter der durchgezogenen weißen Linie auf die nächste größere Lücke. Sie leben von den Tieren, die das System nicht kapiert haben. In der Stadt gehört ihnen mitten im Berufsverkehr die Busspur; für den Bus flattern sie kurz in einen der Straßenbäume. Würde mich nicht wundern, wenn die Krähen den Fahrplan auswendig wüßten.

In Bahnhofsnähe trabt mir auf dem Gehsteig ein Hund entgegen, groß, zottig, sehr aufrecht. Zwischen den Zähnen trägt er am zusammengeknoteten Henkel eine Metzgertüte. Er bleibt stehen, dreht sich um, läuft ein paar Schritte zurück, wartet ein wenig und setzt dann seinen Weg fort. Ganz da hinten erkenne ich einen Menschen, das wird der Besitzer sein; aber der Mensch ist langsam, und dieser Hund hat was vor.

Ich zähle Mauersegler hinterm Haus: zwei. Screaming party im Duett. Oh, ich hoffe, es werden noch mehr.