Es ist zwei Jahre her, da fragte mich das Kind, gerade fünf geworden, ob ich reich sei, und ich sagte sofort und voller Überzeugung: ja! Das Kind machte große Augen und wollte wissen: Dann hast du ganz, ganz viel Geld? Da mußte ich dann doch lachen, halb über die Frage, halb über mich, und erklärte uns beiden: Ich habe jeden Tag zu essen, ich habe ein schönes Zuhause, so viele Geschichten, wie ich lesen will, ich kann hin, wo ich möchte, und alle meine Lieben sind in der Nähe. Das haben nur ganz wenige Menschen auf der Welt. Also bin ich reich.

Das Kind dachte kurz nach und sagte dann zufrieden, an seine Mutter gewandt: Ach, dann sind wir ja auch reich!

Mit sechs wollte das Kind wissen, woher das komme, daß man neidisch ist. Wir kamen zu keinem Ergebnis; aber das ist bekanntlich auch ein Ergebnis.

(Es ist dasselbe Kind, das mich vor kurzem mit der Frage überraschte: Man darf doch keinen zwingen, etwas zu glauben, nicht?)






im alter von fünf jahren kommen die metaphysischen fragen mit der einschulung laut freud die latenzphase schule verblödet das hungrige hirn und es wehrt sich in der pubertät nochmal für die meisten bleibt die 5 der philosophische lebenshöhepunkt es sei denn das kind hatte ein seine entwicklung förderndes behütetes milieu dieser fall ist ausnahme angenehm :)


Oh, um das Hirn dieses Kindes mache ich mir wenig Sorgen. So viele Antworten kann sich keine Schule ausdenken, daß ihm die Fragen ausgehen.