Es ist weit weg, und ich war dort nie; ich kenne nur die Bilder aus dem Lateinbuch. Und doch fühle ich mich, als hätte man mir etwas weggenommen.

Geschichte vernichten – sich selbst ein Bein abhacken und rufen: da seht ihr, wozu wir in der Lage sind! Das ist das eine. Das andere: woher nehmen sie das Recht zu dieser Zerstörung?, und der Kummer darüber, daß genau diese Frage völlig zwecklos ist, daß es niemanden gibt, an den man sie richten könnte.

Gefröstelt habe ich, als am Tag nach der Zerstörung der Palmyra-Artikel bei Wikipedia bereits im Präteritum stand. Immer aktuell, immer korrekt. Kein Toter bleibt auch nur sprachlich unter uns, wenn seine Zeit um ist, während unsereins noch nicht fertig ist damit, die Barbarei seiner Ermordung zu beklagen.






Auch wenn der Grund dafür leicht einzusehen ist, so bleibt die Unanfechtbarkeit, ja Sturheit, mit der die Wikipedia sich jeder Bewertung verweigert, manchmal schwer erträglich. Sie darf es nicht, wenn sie sich nicht selbst als Enzyklopädie abschaffen will, aber manchmal wünscht man sich dringend, sie möge auch einmal Stellung beziehen.


Mh. Ähnlich irrational wie der Wunsch nach einer Instanz, die dem IS wirksam das Recht abspricht, archäologische Stätten zu zerstören. Oder die Zeit zurückzudrehen. Achje, was man halt so wünscht, wenn man sich nicht helfen kann.


Das Recht haben sie ja gar nicht. Sie nehmen's sich. Man müßte sie halt stoppen, mit Gewalt. Aber wer geht dann hin? Ich bestimmt nicht. So viel, ich gebe es zu, sind mir die Steine nicht wert, daß ich dafür mein Leben auf's Spiel setzte.


ich denke an das fries des parthenon akropolis athen aus dem christen also die taliban der antike ganze passagen rausgeschlagen haben und naturreligiöse kultstätten die christen damals planierten gefällte wotanseichen und nicht zuletzt an mesopotamisch babylonische kultstätten auf denen us-panzer wendemanöver durchführten (was unseren medien keine nachricht wert war) und nicht zuletzt an immer mal wieder geschändete jüdische friedhöfe und immer nennt man die anderen barbaren dennoch der phantomschmerz der abgetrennten wurzel bleibt seit dem bruch in der schöpfung (metaphorisch)


Mir geht es nicht um "die Anderen" als Barbaren. Mir geht das wissentliche Vernichten von Kultur, von Geschichte(n) an die Nieren, egal, wer das macht. In Ansätzen ist das sogar so, wenn eine alte Schulbibliothek aus "Mangel an Interesse" im Container landet. (Haben Sie in Berlin die Ausstellung über die "Grabungen" in Ägypten, Tal der Könige, gesehen? Deprimierend.)


thema ägypten stört mich ebenso nichtsdestotrotz war es schon immer so dass die verehrer der folgekulte die stätten der alten zerstörten dass das barbarei ist mich schmerzt es auch hindert mich aber nicht daran die barbarei unserer "zivilisation" zu sehen die schliesslich dieses wüten entfesselte da genügen die täglichen nachrichten unserer zerstörungs und verdrängungskultur