Mit Rädern und Reifen ist hier nichts zu wollen. Der Aufstieg ist beschwerlich, das gehört dazu: gleich hinter dem Dorf das Mauertreppchen ganz steil und bröckelig und ohne Regelmaß, hoffentlich kommt keiner runter, und autsch, voller Brombeergerank.
Oben dann, falls man sich zum Sterben niederlegen möchte, eine Bank vom Verschönerungsverein. Die Aussicht liegt hinter Unterholz; so hört man nur den Lärm vom Fluß herauf, und das ist der Rhein, der kann Lärm. Diese Bank anderen überlassen.
Weiter, fort vom Fluß, durch den Wald, der die Geräusche moosig dämpft. Gehen, bis die Bäume Buchen werden und höher: da wendet sich der Hauptweg nach links, und nach rechts zweigt ein Pfad. Dem folgen.
Durch eine Senke, vorbei an schwärzlichen Grundmauern; das Haus muß sehr allein gestanden haben hier. Ein Stückchen noch, über eine runde Kuppe. Gehen, bis der Wald von den Schultern gleitet wie ein schwerer Mantel, bis der Blick sich unwillkürlich zum Himmel hebt, ehe er in die Tiefe fällt.
Kein Rhein – eine Falte abseits, bewaldet bis auf den Grund; bis auf das Rauschen eines Bachs angefüllt mit Stille. Hier steht die Bank, die ich meine. Hier sitzt man wie auf einer ausgestreckten Hand unter den Wolken.
Es ist nur eine geringe Höhe und keine wirkliche Wildnis, doch läßt man besser zwei Finger auf dem Holz, einen Fuß am Boden, wenn man Brot ißt und Wasser trinkt, um nicht unversehens über die Wipfel davonzuschweben.
Hier ein wenig balancieren.
Weil der Herr klagefall gefragt hat.
Das ist aber richtig gut versteckt geblieben!