Alles für alle! Und daß keiner Grund zur Klage sieht: sanft und sicher, natürlich. Wie lange ist es her, daß Taschentücher reißfest und durchschnupfsicher waren? Jetzt sind sie in der Regel wäschefreundlich. Das soll, bitte nicht erschrecken, eine Warnung sein; wie jetzt noch reißfester auf den Müllbeuteln. Nicht daß es hinterher heißt, man hätte von nichts gewußt.

Ach, die hübschen Wörter, die ihr Dasein auf Tüten, Schachteln und in Anzeigen fristen, aller Durchkopplung beraubt, satzzeichenarm, dafür an Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt gekettet*, und 25 % mehr versprechen. Mehr! Mehr Leistung, mehr Inhalt, mehr Gefühl: Garantien zieren. Nichts unbedacht, nichts absichtslos. Höchstens frei von Sinn.

Die Klopapierpackung im Bad verkündet: Kompakte Rollen durch enge Wicklung. Ich stelle meine Brille einen Ton dunkler. Alles wird gut.

 

(* Laufzeit mindestens bis zu vier Stunden. Kann Spuren von Nüssen enthalten.)






Proaktiv


Wir leben in Zeiten, da schon die Wahl des Klopapiers eine schwerwiegende Lifestyleentscheidung darstellt; zum Glück gibt's aber den Rat der Experten: von führenden Koprologen empfohlen.

Nachgerade erfrischend mutet es da schon an, wenn ein bekannter Discounter die Klopapierhausmarke in einem Akt geradezu rebellischer Ironie "Happy End" nennt.


Mmmmmmh. Schmackofatzig!


Trippmadam: eines der schrecklichsten. G-Moll: wenn man lesen kann, ist es wie dauerndes Angebrülltwerden, das Tapeziertsein der Welt mit Werbung ... Mark793, die Bildersuche ergab, das hätte nichts mit Klopapier zu tun. Mit Happy-ends vielleicht.


Das ist natürlich richtig. Ansonsten hat mal jemand zum Thema Werbesprache geschrieben: If you talked to people the way in which advertising does - they'd punch you in the face.


Haha! Das ist absolut richtig. Schon bei der Vorstellung, jemand würde mir in künstlicher Dauereuphorie und zur Hälfte auf Englisch meine Vorteile predigen, sich alle dreißig Sekunden wiederholen, als sei ich ein Goldfisch, und dabei Reim, Stabreim, grammatikalische Extravaganzen oder auch einfach nur LAUTSTÄRKE als, äh, Stilmittel bemühen – allein bei der Vorstellung drängt sich das Wort "vermöbeln" auf die Agenda.