In den Kräutern auf der Küchenfensterbank wohnt seit kurzem eine glänzende, kugelrunde Spinne. Ich habe ihr eine halbe Stunde lang zugeschaut, wie sie anmutig zwischen den Blättern herumkletterte und einige unordentliche Fäden spannte. Ein weiteres Exemplar lebt im Wohnzimmer-Fensterblatt; die sitzt reglos an einem Stengel und springt blitzartig vor, Jägerin, die sie ist. Und heute habe ich ein winzigkleines Tier an seinem eigenen Faden in die Strelitzie gehängt, die seit knapp fünfzehn Jahren in meinem Arbeitszimmer darbt und gerade ein neues Blatt entrollt.
Sollen sie ihre verstohlenen Reiche errichten; ich mag das, wenn sie sich in meinen Blumentöpfen willkommen fühlen.
Gerade hat sich hier ein zartes Tier mit acht Beinen über meinem Drucker abgeseilt. Auf meiner Augenhöhe innehaltend bewegte es tastend die Beine, als wollte es die Temperatur der tieferen Luft prüfen; oder als sei es sich nicht schlüssig, ob es sich in der Nähe dieses riesigen, warmen Säugetiers weiter herunterlassen wolle. Als ich es am Faden aufnahm, ließ es sich fallen und stellte sich tot. Erst als ich das Fenster öffnete, wurde es blitzschnell auf seinem Karton lebendig. Ich entließ es in den Kies vor meinem Fenster.
Gerade beim Baby füttern hat sich eine Fliege auf mein Knie gesetzt und gerastet. Fühlte mich plötzlich zu dritt und sehr friedlich. Hoffe es geht Ihnen gut!
Danke, ach, sicher. Irgendwas zwischen zu viel und nicht genug zu tun ... Spinnen helfen, finde ich.