Auf dem Weg zur Bahn wartet gegenüber an der Ampel eine junge Mutter mit Tochter, eins von diesen Riesenkindern, wie man sie heute durch die Stadt schiebt; vier ist das Mädchen sicher schon und sehr genervt, daß die Mutter auf Grün wartet. Los! Fahr!, tönt das Kommando aus dem Kinderwagen, und auf die Proteste der Mutter, daß die Fußgänger rot hätten: die anderen Leute gehen auch!

Irgendwo muß ein Mittelaltermarkt sein. Vorm Fahrkartenautomaten steht ein Mönch oder Druide mit übermannslangem Wanderstab und Kutte, am Leibstrick eine hölzerne Schale und an den Füßen erstaunlicherweise Schnabelschuhe mit stark einwärts gedrehten Spitzen, und müht sich, eine Fahrkarte zu bekommen, ohne daß dabei sein Stab umkippt, seine Schuhspitzen gegen den Automaten drücken oder sich sein Bart verheddert.

Die schönste Erscheinung des Morgens aber ist eine Nonne im schneeweißen Habit, die mir entgegenkommt; ich habe den Wind im Rücken, sie die Sonne. Und die läßt sie erstrahlen, eine Lichtgestalt in wehendem Weiß mit dunklem Kern: ihr weiblicher Körper im Schattenriß. Ein hinreißendes Bild, das sie sicher unziemlich fände, wüßte sie darum.






Klingt nach Erleuchtung. (Die Nonne, nicht der Mönch.)


Zumindest nach Illuminierung. (Der Mönch eher: Multitasking.)


Schön! Ich muss an die (richtigen) Mönche denken, die im Sommer auf einmal am Hafen der kleinen Insel im Göteborger Schärengarten auftauchten. Wie aus der Zeit gefallen.


Mönche, und dann noch auf einer Insel, aus der Zugänglichkeit gefallen. Das ist ein bemerkenswertes Zusammentreffen.