Der Biobauer hat den Zorn. Er hält Milchvieh, mitten im Dorf, und bei ihm kaufe ich Butter, die nach den Jahreszeiten schmeckt. Aber diese Butter ist die letzte, denn das Vieh muß er aufgeben; er kann die Auflagen nicht mehr erfüllen.

Auflagen, immer neue. Sonst werden ihm die Subventionen gestrichen. Weniger Geld würde er ja in Kauf nehmen – aber für ihn geht es um die Existenz, es geht nicht mehr ohne die Zuschüsse. Das allein ist ihm bitter. Und dann noch solche Geschichten:

Eine schöne Streuobstwiese habe er mit hundert Jahre alten Apfelbäumen, die hätten sie ihm nachgezählt: zwei Bäume zuviel für die Fläche, zack: Intensivobstbau, zack: Zuwendungen gestrichen. Oder der Wildpflanzenstreifen am Bach, den er stehen gelassen hat für die Insekten und Vögel: nicht gemulchte Fläche, zack, Geld gekürzt. Nun müßte er eine Umweltsünde begehen, Brutstätten niedermachen, um Geld zu bekommen, als Biobetrieb. Da sitzen weder Bauern noch Ökologen in den Behörden, sondern Kaufleute. Er redet von seiner Existenz, von Umwelt, von Tradition. Sie reden von Zahlen.

Neulich war er auf einem Dorffest, schöne Reden gab es über den traditionsreichen Agrarstandort und darüber, daß Familienbetriebe besonders gefördert werden müßten, da traf er die zuständige Politikerin am Grill und fragte sie, was er denn machen sollte. Er müsse sich ordentlich informieren, es gebe da Beratungsangebote, kam die Antwort, luftig und sehr von oben herab, und beim Erzählen noch ballt er die Fäuste.

Nun also kein Milchvieh mehr; das ist das erste. Die Kinder hätten sich für andere Berufe entschieden, sagt er, Landwirt der soundsovielten Generation und Biobauer der ersten Stunde, und, ganz ehrlich, er sei heilfroh darum.






ich hoffe, dass bald die Arkoniden landen und alles besser wird


Sind die nicht schon seit 1971 da –? Wenn's besser werden soll, müssen schon die Vogonen kommen.