T.s Bücher haben Enden, charakteristisch für ihn, untypisch für sein Genre, die mir Vergnügen machen. In Rezensionen heißt es hingegen oft, der Schluß sei so kurz, komme so unvermittelt. Ich frage mich, wo das Anrecht der Leser darauf, ihre Erwartungen erfüllt zu bekommen, endet.
Kleiner Streit mit M., der kein Lob erträgt. Mir gefällt ein Text, er nennt ihn schwach; ich sage von einem Bild, daß es einen ganzen Schwarm Assoziationen mit sich bringt, er nennt es platt und unzensiert. M., sage ich, denn langsam habe ich doch genug davon, nicht für voll genommen zu werden, M., du mußt dich damit abfinden, daß die Hälfte deiner Texte beim Lesen entsteht, mithin in deinen Lesern.
L. hat gemerkt, daß es Bücher und Bücher gibt. Simple Geschichten stellen sie nicht mehr zufrieden; gegen die weniger simplen, die, in denen es an die Substanz geht, kann sie sich noch nicht wehren, die erträgt sie kaum vor Mitfühlen. Aus diesen Geschichten taucht sie auf wie aus einem Abgrund, einem Fieber, erschüttert, erleichtert. Ich bin sicher, die Krankheit wird einen chronischen Verlauf nehmen.
Das Schreiben ist ein Graus, selbst wenn es einem leicht fällt. Oder vielmehr das Gelesenwerden, das ist noch schlimmer.
Aber was wäre die Alternative? Ungelesenes bleibt stumm; was soll man machen.
Ich glaube, M. hat auch nur Angst vorm Gelesenwerden, weil ihm die Geschichten dann nicht mehr gehören. Mein Gott, wenn ich wirklich schreiben und nicht bloß spielen bzw. bloggen wollte, würde ich das Gefühl ignorieren (aber jeder, wie er kann.)
Wollte man das verhindern, dürfte man sich nicht mehr unter Menschen wagen.
Ach, ja. Manchmal möchte ich Eremitin sein. Aber es hilft ja alles nichts.