R wird gehen, das steht nun fest.

Am Anfang, sagt U, war er wütend. Diese Ausfälle. Wie kann der kluge, witzige Mensch, den man dreißig Jahre kennt, plötzlich das Ausräumen des Geschirrs in der Teeküche nicht mehr auf die Kette kriegen? Überfordert sein von einer Spülmaschine? Von Akten? Von Gesprächen? Die Diagnose brachte Klarheit. Alles paßt zusammen, nur das Alter nicht.

Jeden Tag kommt R ins Büro; man merkt erst mal nichts, wenn man nicht länger mit ihm zu tun hat. U wird den Freund und Kompagnon nicht vor die Tür setzen. Das bringt er nicht; arbeitet er halt für zwei ...

R wird verschwinden, unkenntlich werden, fremd im eigenen Leben, und irgendwann wird er fort sein.

Mit schwerem Herzen denke ich an U.