Die Bäckerei liegt einen Steinwurf abseits der Trampelpfade, nicht einmal ein Name steht am Schaufenster, das gefüllt ist mit knusprigem Gebäck. Die Einrichtung hat Jahrzehnte überdauert, Holz und Glas ohne Schnörkel, eine winzige Theke mit Zeitung und Zucker und Papiertüchelchen, eine Kühlvitrine für Sahniges, eine tüchtige weiße Espressomaschine, ein Schwarzes Brett, ein Spielautomat. Kaum Platz zum Umdrehen. Die Uhr geht ein bißchen nach.
Ich nehme einen starken Espresso, dazu einen fritierten Reisfladen und eine Art Pastel, frisch und warm. Hinter dem Schiebefenster zur Backstube arbeiten die Bäcker, mindestens drei, und Maschinen, die aussehen, als hätten sie schon viel erlebt. Die Schüsseln sind gewaltig. Eine Maschine mit blanken Gelenken knetet, ein Mann schlägt grimmig Eiermasse. Das hier, zeigt der Chef auf den Reisfladen, gibt es überall auf der iberischen Halbinsel, aber das hier: das ist Bilbao. Es schmeckt himmlisch.
Derweil kommen Leute in den Laden, wechseln ein paar Worte auf Spanisch oder in ihrer Rätselsprache und gehen wieder mit einem Brot, etwas Süßem. Der Abschiedsgruß, hin und her, klingt schön, A, ein kaum gestreiftes J, langgezogenes U und am Ende eine Ahnung von R, und mischt sich mit der Süße meines Gebäcks. Ich bin gefangen wie die Fliege in Karamel.
Vom zweiten Tag an werde auch ich mit diesem schwebenden Agur! verabschiedet, obwohl ich niemals Stammkundin sein werde; außer natürlich in meiner Erinnerung.
Agur ... was für ein schönes Wort, auch wenn ich suchmaschinen muss, um es zu verstehen. Baskisch sei es. Aha, da also bist du unterwegs. Ich wünsche dir wunderbar erholsame Tage.
Danke – bin schon wieder zurück. Eine Reise ohne Netz, das war schön.