Ich kaufe ungern ein; neue Kleider deprimieren mich. Wäre das möglich, hätte ich ein Paar Schuhe und einen Mantel für die nächsten dreißig Jahre. Der letzte hat es immerhin zwanzig gemacht, aber das ist eine Ausnahme, das ist mir klar. Manchmal passiert es mir, daß ein neues Kleidungsstück Jahre im Schrank liegt, ehe ich es anziehe, merke, daß es seinen Zweck ganz ausgezeichnet erfüllt, und mich dann gräme, daß ich es nicht noch einmal bekommen kann.
Ich trage T-Shirts aus dem letzten Jahrtausend und Schuhe, die älter sind als ich. Meine Jeans sind im Gebrauch abgewetzt, nicht in der Fabrik. Wenn ich etwas habe, das ich mag, dann flicke ich es wieder und wieder; Wolle, Leinen, Seide halten länger.
Gerade las ich von einem jungen Mann aus Brighton, der Schneider wurde, um sich genau die Kleidung zu machen, die er tragen will (in seinem Falle: Regency); großartig. Die Stunde Unterricht bei einer Schneiderin kostet 45 Euro. Wenn’s mir das Einkaufen erspart, wär’s das wert.
Hätten Sie Zeit zum nähen?
Nein; und auch kein wirkliches Geschick. Andererseits würde es mir allerhand sonstigen Ärger ersparen. Mh.