H baut Uhren. Nicht mit Zängelchen und Zehntelmaß, sondern mit Lötkolben und Programmiergerät. Wanduhren, Standuhren, Wecker, irgendwann mal auch ein Taschenührchen.
Wecker sind anspruchsvoll. Der größte anzunehmende Ausfall eines Weckers wäre, daß er nicht weckt. Er darf nicht zu viel Strom trinken, also geht er schlafen. Er muß wissen, wann die Zeit umgestellt wird, Schalttage und Schaltsekunden beherrschen. Nun, wer weckt den Wecker? Woher nimmt er sich die Zeit?
Ich lerne viel, das heißt, ich lausche Hs Ausführungen über Funksignale, Leiterplatten, LEDs und Prozessoren, elektrische Störeinflüsse, Mikrolöttechnik und dergleichen mehr. In meinem Kopf läuft dazu ein Sendung-mit-der-Maus-Erklärfilmchen ab, und ich nicke verständig. Manchmal ruckelt das Filmchen oder kommt knirschend zum Halten; dann stelle ich eine Frage, mehr oder minder punktgenau, und weiter geht's.
Das meiste natürlich zu einem Ohr rein und zum anderen raus, aber ein paar Dinge bleiben hängen, Garderobenwissen, und es verfestigt sich der Eindruck, daß Elektronik bemerkenswert kompliziert sei, die Zeitmessung eine ganz und gar irre Sache und die Verbindung von beiden, naja. Muß man wollen.
Und dann gibt es diese Goldstückchen, die mir aus der Wissenslawine zufallen, die ich, aus dem Zusammenhang gerissen, mit mir herumtrage und mich an ihrem Glitzern erfreue:
"Wenn in einem Jahr, das mit ..00 endet, der 28. Februar auf einen Montag fällt, dann ist Schaltjahr."
Kalender sollte man daraus machen, das in Stein meißeln oder in Kreuzstich sticken, mit Zahnrädchen und Schmetterlingen verziert.
Oh, das wusste ich nicht. Wie schön. Da haben doch Montage endlich mal eine Vorreiterrolle, statt immer nur der Buh-Tag der Woche zu sein.
(Wir sprachen die Tage von dir, uns in Wollschals wickelnd, an eine schöne Wanderung Anfang 2020 erinnernd. Auf ein nächstes Mal!)
Oh, das war schön und wäre es wieder. (Ich setze Hoffnungen auf den Sommer, wenn man sich draußen nix abfriert ...)
Sticken Sie, sticken Sie! Wenn Sie stopfen können, können Sie sicher auch sticken. Es ist einfacher als Nähen, aber ich scheitere daran, dass mir die zu kaufenden Stickvorlagen nicht gefallen und ich selbst keine Muster vorzeichnen kann. (Und dann ein Foto, bitte.)
Meine Stickversuche, alle lange her, sahen aus wie Hühnergeschärre; aber vielleicht zeichne ich mal eine Stickvorlage?
Ich wollte schon etwas Boshaftes anmerken, aber dann fiel mir Mark Twain ein (war es Mark Twain?): "Was für einen Sinn hat es, jahrelang an einem Roman zu schreiben, wenn man ebenso gut für einen halben Dollar einen kaufen kann?"
Da sagen Sie was. Ich komme aus einer Uhrmacherfamilie und kenne Uhren als Erbstücke. Und über Wegwerfromane habe ich mich immer geärgert.