In jeder der städtischen Wildnisse, die ich kenne, blüht es, weiß, violett und übergelb, alles, nur keine Herbstfarben. Die Jahreszeiten sind aus dem Tritt: die Innenstadtvögel schleppen Nistmaterial, morgens klingen Reviergesänge; aber ich weiß: auf den Herbst, und sei er auch noch so mild, folgt der Winter.
Es ist tragisch, wie Programme, die sich in Jahrmillionen entwickelt haben, plötzlich ins Leere laufen, antwortet M.
Was mir zu schaffen macht, ist, in einer Welt zu leben, in der bemalte Leinwände höheren Schutz genießen als die Biosphäre. Daß die Mehrheit der jungen Menschen immer noch so brav mitspielt.
Ich bin für ein Säugetier bemerkenswert alt.
Jahrmillionen ist zu hoch gegriffen, die letzte Eiszeit, nach der erst Pflanzen und Tiere wieder einwandern konnten, begann vor über 110 000 Jahren und endete vor ca 10 000 Jahren. Und das passierte immer wieder schon davor. Wenn der Zug dies Mal ausfällt, werden die Vögel einfach weg- bzw. geblieben sein, nicht alle auf einmal, aber sie werden damit anfangen. Manche haben damit sogar bereits angefangen oder halten sich in Ausweichquartieren auf. Bei dieser Gemäldedrangsaliererei ärgert es mich, dass keine Gegenwartskunst davon betroffen wird. Wie blöde ist es, Gemälde zu bestrafen, die den Menschen den Blick mit Empathie auf ihre Umwelt lehrten. Dann doch lieber so Konsumkunst wie Banksy (schmiert Hausecken voll) oder Hirst (verschwendet Rohstoffe) in 1 Tonne kloppen.
Was die Suppenwürfe angeht: Ich hätte keine bessere Idee, wie man für den Preis einer Konservenbüchse und einmal Museumseintritt auf alle Titelseiten der Welt kommt. Die Bilder sind hinter Glas und gut geschützt, denen passiert nicht viel.
Bei den Jahrmillionen haben Sie recht, aber es geht ums Prinzip. Wir machen Systeme kaputt, ehe wir sie auch nur verstanden haben. Und die Natur: naja, macht, was die Natur so macht. Irgendwas wird auch ohne uns dabei rauskommen.
Ach, Buho, das haben Sie gut gesagt: "die den Menschen den Blick mit Empathie auf ihre Umwelt lehrten". Aber auch Hirst und Banksy gehören nicht in die Tonne, auch wenn man sie nicht schätzt. Andererseits hat auch Frau Lakritze Recht, obwohl mir das nicht gefällt. (Mir sind ja aus ganz persönlichen Gründen Museen heilig. Nun ja.)