Heute ist so ein Tag, an dem mich alle Entgegenkommenden grüßen. Vielleicht liegt es an meinem Jackett, vielleicht sehe ich heute jemandem ähnlich; vielleicht ist es, weil ich das Mütterchen dabei habe, das wohlgelaunt neben mir durch den Park spaziert: Frisur Typ lockere Sommerwolke, warm, aber zart frühlingsfarbig eingepackt und ganz Freundlichkeit und Wohlwollen; am winkenden Gruß hindert sie nur, daß sie den Rollator im Griff haben muß.
Man würde von ihr nichts Schlimmes denken, schon gar nicht, daß sie das ganze Heim rebellisch macht und zum Auszug zu überreden sucht. Ein Mitbewohner steckt es mir heimlich, und: ich (ich??) möge ihm nicht böse sein, aber er wolle lieber bleiben; das wäre ihm doch ein bißchen viel.
Ganz spontan fiel mir da Klaus Hoffman ein, Anfang der 70er Jahre im Sportpalast Berlin: "Die alten Weiberlein". Alt werden ist manchmal schön, aber meistens schwierig (auch für die Familie).
In ein paar Jahren werden wir drüber lachen, aber: ja. Genau. (Apropos, es gibt eine steinalte Comicserie aus Frankreich, Protagonistin ist eine sehr alte, sehr schlecht gelaunte Dame namens Carmen, die es immer wieder schafft, den Priester zu irgendwelchen Haushaltsdienstan zu überreden. Wenn ich nur wüßte, wie der Autor heißt ...)
Wennn es das ist was ich denke ist "steinalt" im Sinne von 1985 natürlich (gefühlt) übertrieben, im Sinne von Internetz allerdings (leider) angemessen. Jean-Marc Lelong starb am 24.02.2004, es könnte sich hier um Carmen Cru ("cru" bedeutet in etwa roh, ungehobelt) handeln. fr.wikipedia.org fr.wikipedia.org
Hatte als Austauschschüler in der Champagne zu dieser Zeit mal einen Comic in der Hand, bin mir allerdings nicht ganz sicher...
Ah! Das ist es! (Und steinalt: naja, vor Webcomic-Zeiten.) Merci beaucoup!