Die kleinen Dinge der Frühe, den Jahreszeiten folgend: Fenster öffnen oder lieber schließen, Licht machen oder Vorhänge zuziehen, mehr Kleidung oder weniger.
Noch greift die Sonne jeden Morgen tiefer in die Zimmer, und die große Hitze steht erst noch bevor, aber die Richtung ist klar.
Amseln, Meisen, Mauersegler, als wär es immer so gewesen. Nur ich Mensch weiß, was ein Kalender ist, und daß ich gar nicht lang hin die Hände an der Kaffeetasse wärmen werde.
Zu einer Idee von Ulli (Café Weltenall).
Ich habe darüber nachgedacht, das kaputte Fahrrad, das im Hof für den Sperrmüll steht, an mich zu nehmen und zu reparieren (oder, sonst wird das nichts, reparieren zu lassen). Wo im Park ich die Minze, die bei mir im Wasserglas Wurzeln geschlagen hat, einpflanzen könnte, weiß ich bereits. Ich weiß sogar, wo ich die Liste mit anzuschaffenden Büchern hingelegt habe. Eine Geschichte, zwei Briefe sind nicht geschrieben, ein Vortrag nicht durchdacht, und, ach, all die Wolle.
Ich kann mich nicht mal entscheiden, ob ich jetzt Buridans Esel bin oder einfach nur müde.
Zu einer Idee von Ulli (Café Weltenall).
Als in der unvertrauten Küche das Nudelwasser überkocht und ich, wie daheim, schnell den Regler runterdrehe, nutzt das nichts, denn das hier ist Elektro; es schäumt also und läuft einmal über den Herd, ehe ich den Topf von der Hitze gezogen habe, und brutzelt auch gleich an dem roten Fleck auf dem Ceranfeld fest. Herrje, Schweinerei, drum schnappe ich den Lappen von der Spüle, aufwischen, was noch flüssig ist, da klebt es erst und stinkt dann: ist der aus Plastik und brutzelt mit.
Mag Alltag das Gegenteil von interessant sein, so ist doch interessant zuweilen das Gegenteil von gut.
Zu einer Idee von Ulli (Café Weltenall).
Es gibt eine Petition. Vermutlich, um Herrn Scheuers Vorstellung vom "Menschenverstand" zu korrigieren.
Es ist das Internet; Kommentare besser nicht lesen.
Nachtrag: Auch ohne großen Wind in den Medien finden sich offenbar genügend Menschen, denen das Tempolimit am Herzen liegt – die fünfzigtausend Mitzeichner, die nötig sind, um die Sache vor den Petitionsausschuß zu bringen, kommen wohl zusammen. Noch knapp 2000 Stimmen in knapp drei Tagen.
Natürlich ist die Diskussion emotional. Die Argumente sind allerdings auf der Pro-Tempolimit-Seite besser; die Gegner pochen auf "Freiheit", "stimmt doch ganich" und "soll ich etwa im Schneckentempo von A nach B", aber das ist global betrachtet nun ernsthaft wurscht. Ich bin gespannt, ob die Politik wieder auf Durchzug schaltet und nur die Seite der Industrie hören will, wie beim Urheberrecht.
Es wäre an der Zeit für ein Tempolimit. Und dann: Autos überflüssig machen, nicht das bekannte Übel durch ein elektrisch betriebenes ersetzen.
Atmen sollte doch einfach sein, ebenso Reden, Arbeiten, Schlafen und Essen; aber dann reicht ein Mikroorganismus, mitgenommen irgendwo im öffentlichen Raum, und gar nichts ist mehr einfach. Ja, früher, da lag man alle paar Jahre mal zwei Tage, und gut war's; aber inzwischen liegt man schneller und steht länger nicht mehr auf (und hat dann noch zwei Wochen Sand im Getriebe), und auch klar, worauf's hinausläuft: irgendwann liegt man.
Wie Omma sagte: den Tag, an dem du aufwachst, und nix tut weh, den Tag biste tot.
Zu einer Idee von Ulli (Café Weltenall).