Mein Küchen-und-Schreibtischstuhl, auf dem ich sitze, wenn ich esse, arbeite und Besuch empfange, ist mein alleralltäglichstes Ding. Ein Bauernstuhl, bequem geschwungen, ohne Schnörkel und Quatsch, schon mal repariert (nicht ganz fachgerecht mit dicken Schrauben); er knackt beim Setzen und etwas anders beim Aufstehen, und der Lack ist schadhaft.

Grün gestrichen ist er, seit er das erste Mal ausgemustert und zum Kindermöbel degradiert wurde. Auf der Unterseite der Sitzfläche steht handschriftlich "Walter Müller", so hieß der Großvater des Liebsten, der den Stuhl beim Tischler in Auftrag gegeben hat; sein Name wurde auf das Werkstück gekrakelt, vom Lehrling vielleicht.

Der Liebste hat ihn damals mitgenommen, als er auf den Sperrmüll sollte, und dann kam der Stuhl zu mir und folgte mir überall hin, wo ich je wohnte.

Knack, empfängt er mich morgens zum ersten Kaffee. Knack, schickt er mich abends zu Bett. Zwischen Knack und Knack liegen meine alltäglichen Stunden.

 

Nach einer Idee von Ulli (Café Weltenall).





Daß in jedem Reiseführer zu den "wichtigsten Floskeln und Redewendungen in der Landessprache" immer auch Ich liebe dich zählt.





Nun tritt wieder die Dunkle ein, der hellen Schwester entgegen:     Die, sie grüßend, erhebt   sich vom Vorsitz des Jahrs. Beide gehen freundlich für einen Schritt miteinander,     bis dann, mit kühlerer Hand,   faßt nach dem Zepter die Nacht.

 

(Für Herrn Solminore, der das Jahr im Versmaß begleitet.)

 

 

 





Wie arg eng die äußere Welt geworden ist. Dafür fallen die inneren Grenzen; die endlose Flut von Informationen und Betroffenheiten verlangt neue Disziplin. Ein globales Hast du schon gehört? Das muß dich doch aufregen? Da kannst du doch nicht untätig zusehn? Und dann? Abwarten, Abgrenzen, Einordnen, Sichheraushalten. Abschalten, gelegentlich. Das Urteil der Dickfelligkeit, ja, Borniertheit aushalten.

Zwei wunderschöne Texte dazu, schon etwas älter, einer reflektierend, einer Reflex.

Wohlstand für alle. Familien respektieren. Stärke Durchgreifen Sicherheit. Leistung. Bedenken second. Die Plakate werden immer dünner. Wir leben längst auf Pump, Was ist eigentlich nötig?, und: Wir werden teilen müssen, das ist nicht populär, das schreibt keiner, und schon gar nicht die mit dem C. Zwei Samstage pro Woche, das wäre immerhin wirklich mal was anderes.

Von den letzten Wanderungen mit leeren Taschen heimgekehrt. War klar, die ganzen Walnußbäume erfroren im frühen Sommer; aber trotzdem.





– He, he! Was machen die Kinder da vorn! Füße überkops! – Ballett? Ich sehe nix, wo? – Deutsche Mannschaft im Kinderverbiegen. Da, schon wieder! – Laß mich mal auf deinen Platz, von hier sehe ich doch gar nix. Ah, da. Jaja, die haben auch die Frisuren ... – Knüddel aufm Kopp, und das am Feiertag. Vielleicht so ein 100-Prozent-Internat, wo sie den ganzen Tag nix machen als Knüddel aufm Kopp. – Nu laß sie doch. Sind doch Kinder.