Sonntag, 16. April 2017

Mitten in der Nacht weckt mich ein Glockenton, tief und tragend, und gleich fallen andere ein: die Kirchen der Stadt erheben ihre bronzenen Stimmen. Martinus, Beatrix und Lioba, Heiliggeist, Elisabeth, Albertus und Dreifaltigkeit, Alexander, Prosper und Franz Xaver, Judas Thaddäus, Willigis und Bonifaz, Magdalene, Quintin und immer wieder: Maria, Maria, Maria, und das Lumpenglöckchen läutet den Diskant dazu.

Jubel füllt die Dunkelheit, Christ ist erstanden, das Fasten vorbei; ich drehe mich um und schlafe zu freundlichen Träumen wieder ein.

Es ist schon hell, da werde ich von hohen Stimmen wach. Lachen, Rufe, Geschrei, dazwischen mahnende Worte Erwachsener: Leon! Mia! Amy-Sofie, laß die anderen auch! – Ostereiersuchen im Hinterhof.